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Projektsteuerer Daruper Grundschule

27.04.2022

Antrag Beauftragung Projektsteuerer Daruper Grundschule

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Thönnes,

die UBG-Fraktion bittet Sie, im Rat der Gemeinde Nottuln bzw. in den zuständigen Ausschüssen folgenden Antrag beraten zu lassen.

Die Gemeinde Nottuln beauftragt einen Projektsteuerer mit der Betreuung der Baumaßnahme „Wiederaufbau der Daruper Sebastian Grundschule“ während der Bauphase.

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen haben wir alle erfahren, dass die geschätzten Kosten um weitere 200.000 Euro steigen sollen. Dabei ist noch kein einziger Auftrag vergeben worden. Im Gegenteil. Das einzige abgegebene Angebot für die Rohbauarbeiten lag um 47% über den geschätzten Kosten, woraufhin die gesamte Ausschreibung aufgehoben und neu ausgeschrieben wurde. Es werde allerdings laut Architekt angestrebt, dass der Baubeginn nach den Sommerferien erfolgen solle.

Somit wird auch der bereits verschobene Fertigstellungstermin nicht mehr eingehalten werden können.
Nach dem gültigen Ratsbeschluss sollte die Fertigstellung nach den Sommerferien 2022 erfolgt sein. Wir werden alle froh sein, wenn dann überhaupt der Baubeginn stattfinden wird. An die Fertigstellung der Baumaßnahme nach den Sommerferien 2023 kann nach dem Auftritt des Architekten ernsthaft gezweifelt werden.

Das Wahlkampfversprechen der Fertigstellung nach den Sommerferien 2022 hat übrigens nicht die UBG gemacht. Wir haben bereits damals eindringlich gewarnt, dass der Termin unrealistisch ist und die Fertigstellung frühestens nach den Sommerferien 2023 denkbar.

Ein externer Projektsteuerer, den wir insbesondere dazu verpflichten sollten, zunächst mal jeden Euro an Mehrkosten an anderer Stelle einzusparen und uns die Einsparvorschläge kurzfristig vorzulegen, soll außerdem unsere Verwaltung und die wieder einzusetzende Arbeitsgruppe dabei unterstützen, die Fertigstellung so schnell wie irgendwie möglich sicherzustellen.
Die Verwaltung hat in ihrer Vorlage für den HFA vorgeschlagen, einen Architekten/eine Architektin einzustellen und mit der Projektsteuerung zu 60 % seiner/ihrer Arbeitszeit zu beauftragen. Dem können wir uns aus vielerlei Gründen anschließen, es ist aber für das Daruper Projekt nicht ausreichend:

Wie viel Zeit braucht die Verwaltung, um einen Architekten/eine Architektin für diese Aufgabe zu finden und einzustellen?
Wie viel Zeit braucht dann der Architekt/ die Architektin, um sich in die Materie einzuarbeiten?
Wie viel Spielraum bleibt dann der Projektsteuerung, um Kosten- und Terminkontrolle wahrzunehmen?

Wir sind sehr dafür, einen Architekten z.B. für die Planung des 6 Gruppen Kindergartens aber auch weitere Projekte einzustellen. Bei diesem Projekt sind 525.000 € an Planungskosten ausgewiesen und vom Rat gebilligt worden. Dabei ist der Bau eines Kindergartens laut des Vorsitzenden des Bildung und Sozialausschusses, Herrn Ruthenbeck, relativ einfach. Das Raumprogramm lässt kaum Möglichkeiten offen, von den Standards abzuweichen. Außerdem werden Kindergärten bundesweit jeden Tag neu errichtet, so dass Vergleichsmöglichkeiten jederzeit vorliegen und genutzt werden können. Auf diese Weise hätte man langwierige europaweite Ausschreibungen vermieden, Bauzeiten verkürzt und noch zusätzlich Planungskosten eingespart. Die Gemeinde hätte es auch selbst in der Hand gehabt, auf gestiegene Baupreise angemessen zu reagieren.

Für die Daruper Grundschule trifft das aber aus vorgenannten Gründen nicht zu. Wir wollen auch nicht warten, bis die Mehrkosten, wie das bei der Dreifach Sporthalle der Fall war, komplett aus dem Ruder laufen. Wir müssen daran erinnern, dass nach der Einschaltung des Projektsteuerers die Gesamtkosten um keinen nennenswerten Betrag mehr angestiegen sind; vor seiner Einschaltung allerdings um rund 2 Mio. Euro! Was das bei einer Wiederholung für den Nottulner Haushalt bedeuten würde, ist hoffentlich allen Anwesenden deutlich bewusst.

Wenn wir uns die anrechenbaren Kosten ansehen, dürfte der Projektsteuerer zwischen 50.000 und 100.000 Euro an Kosten verursachen. Das dürfte dann aber angesichts der drohenden Mehrkosten und des zu vermeidenden Zeitverlustes ein sehr gut angelegtes Geld sein. Die vom Architekten vorgeschlagene Einsparung in Höhe von 7.500 Euro für den Aufzugsschacht im Kellergeschoss als einzige zur Zeit gesehene Möglichkeit Geld einzusparen sollte allen am Projekt Beteiligten eine deutliche Mahnung sein, wie ernsthaft derzeit Termine und Kosten von ihm angesehen werden.

Mit freundlichem Gruß
Jan Van de Vyle
für die Fraktion der UBG Nottuln

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